Nistkasten-Aktion

 

ORNIS Diepholz schafft Brutmöglichkeiten für Eisvögel 

Der gefährdete Eisvogel brütet landesweit an Fließ- und Stillgewässern. Er gräbt eine Nisthöhle in natürliche Ufer-Steilwände und benötigt ein ausreichendes Kleinfischvorkommen als Nahrungsbasis. Überhängende Äste und Zweige werden dabei gerne als Ansitzwarte angenommen, von denen der Eisvogel im Sturzflug seine Beute jagt. Durch den Ausbau der Gewässer und der Festlegung der Uferbereiche sind natürliche Steilufer immer seltener geworden, weshalb Brutplatzmangel ein wichtiger Faktor für die feststellbaren Bestandsrückgänge ist. Die veränderte Praxis wasserbaulicher Maßnahmen hat daher bereits zu einem lokalen Wiederanstieg der Bestände geführt.Die allgemeine Gewässerverschmutzung und -trübung führt darüber hinaus zu einer verringerten Nahrungsverfügbarkeit für diesen Sichtjäger. Die niedersächsischen Brutbestände gingen auf etwa 500 Brutpaare zurück. Insbesondere strenge Winter führen dabei regelmäßig zu starken Bestandseinbrüchen. Die Eisvögel verbleiben teilweise im Brutgebiet, besonders Weibchen und Jungvögel führen auch weitere Wanderungen durch. Im Herbst/Winter erfolgt in Niedersachsen ein Zuzug nordosteuropäischer Vögel, die hier an Fließ- und Stillgewässern leben, so lange die Gewässer offen bleiben.

Der Eisvogel, Vogel des Jahres 2009, seine schillernde Färbung, die heimliche Lebensweise und die Seltenheit haben den Eisvogel berühmt gemacht. Nach einer französischen Sage kam er zu seiner Farbenpracht, weil Noah ihn mit dem Auftrag, nach Festland Ausschau zu halten, fliegen ließ. Wegen eines heftigen Sturms musste der Eisvogel so hoch fliegen, dass die Sonne unter ihm lag. Dabei nahm die Oberseite die Farbe des blauen Himmels an, die Unterseite färbte sich durch die Glut der Sonne rot. Foto: Eckhard Lietzow

Entlang der Lohne entstehen zurzeit Brutwände für Eisvögel. So sollen für die in der Region seltene Vogelart bessere Nist- und Brutbedingungen geschaffen werden. Für den Verein für Vogelzucht- und schutz ORNIS Diepholz 1966 e.V. ist das eine Möglichkeit, den zunehmenden Lebensraum-Verlust der Vögel auszugleichen.

Jörg Köster und Bernd Kruse an der neu erstellten Brutwand. Foto: ORNIS Diepholz

Die Mitglieder der ORNIS Diepholz 1966 e.V. bauen Eisvogel-Brutwände entlang der Lohne. Der etwa spatzengroße Eisvogel, Vogel des Jahres 2009, ist mit seiner prächtig blau-roten Färbung unverwechselbar, kommt aber an der Lohne nur in geringer Anzahl vor. Die ORNIS Diepholz möchte der Natur unter die Arme greifen und dem Eisvogel mehr Brutmöglichkeiten verschaffen, da ihm die Lohne bei Eggers-Brücke mit den angrenzenden Biotopen, Teichanlagen und Gräben ein gutes Nahrungsrevier bietet.

Walter Meier bei Einbau der Eisvogelbrutbox. Foto: ORNIS Diepholz

Zum Brüten benötigt er Steilwände an Uferkanten, in die der Eisvögel bis zu einen Meter tiefe Röhren mit einer Bruthöhle am Ende graben. Jedoch sind solche Uferwände in unserer Region sehr rar. Der scheue Vogel benötigt neben den ungestörten Brutplätzen aber auch geeignete Stellen, um erfolgreich fischen zu können. Diese sind an der Lohne und an den angrenzenden Biotopen zahlreich gegeben. Von einer Ansitzwarte aus stößt er pfeilschnell ins Wasser und erbeutet vor allem kleinere Fische, die hier reichlich vorhanden sind.

Flussverlauf der Lohne Foto: ORNIS Diepholz

Die Bestände des Eisvogels gingen bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts durch Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung europaweit deutlich zurück und haben sich erst wieder seit den 1970er Jahren auf niedrigem Niveau stabilisiert. Dies geschah durch verschiedene Maßnahmen der Umweltverbesserung, wie beispielsweise der Bau von Kläranlagen, was die Wasserqualität besserte und damit auch die Population der Eisvögel etwas steigern konnte. Auch wenn viele Menschen noch nie einen Eisvogel gesehen haben, gibt es ihn an den Gewässern unserer Region noch regelmäßig.

Starke Winter verursachen allerdings immer wieder große Verluste, die Sterblichkeitsrate kann bei über 80 Prozent liegen, aber auch Störungen an den Brutplätzen, Hochwasser, und Feinde wie beispielsweise Marder, Ratten und Füchse zwingen den Eisvogel immer wieder zur Brutaufgabe. Gerade der Fuchs gräbt gerne von oben den darunterliegenden Brutkessel auf und frisst die Jungen, da die Naturhöhlen oft am oberen Uferrand liegen. Die Natur hilft sich hier aber selbst: Um die hohen Verluste ausgleichen zu können, überlappen sich die Brutzeiten bei Eisvögeln oft, man spricht hier von Schachtelbruten. Noch bevor die Jungvögel der vorangehenden Brut flügge sind, legt das Weibchen in einer zweiten Brutröhre Eier und beginnt diese zu Bebrüten, während das Männchen die Nestlinge aus der vorherigen Brut füttert. Da dieses jetzt allein für die Jungvögel die Nahrung heranschaffen muss, bedeutet das allerdings „Fischen im Akkord“! Auf diese Weise können drei statt zwei Jahresbruten durchgeführt werden und Verluste jeglicher Art besser ausgeglichen werden.

Auf einer Strecke von etwa fünf Kilometern wurden drei Eisvogelbrutwände errichtet. Die Lage ist so ausgewählt, dass mögliche Störungen durch Menschen auf ein Minimum herabgesetzt sind. Auf Störungen wie die organisierten Kanufahrten auf der Lohne, haben wir leider keinen Einfluss.

Künstliche Eisvogelbrutwand / Box die mit Sand verfüllt wird. Foto: ORNIS Diepholz

Jede Brutwand wurde aufgrund der Schachtelbrut mit zwei Brutröhren versehen, die nur knapp einen Meter voneinander entfernt sind, alles ist so gebaut, dass ein Eindringen von außerhalb eigentlich nicht möglich ist. Ob der Eisvogel in absehbarer Zeit die Brutstätten annimmt, lässt sich nicht vorhersagen, man kann ihm lediglich die möglichst idealen Voraussetzungen dafür bieten. Da er jedoch an der Lohne und auch in den angrenzenden Biotopen schon mehrfach bei der Nahrungssuche gesehen wurde, ist zumindest die Wahrscheinlichkeit gegeben.


 

Die Eisvogelbrutwand im Biotop an der Lohne, die von Ornis Diepholz betreut wird, ist nach den Einbau der künstlichen Brutröhren vom Eisvogel angenommen worden !!!

Diese Eisvogelsteilwand am Biotop – Eggers Brücke wurde 2003 errichtet. Bei der Erstellung der Steilwand wurde aber zu viel Kalk dem Boden zugemischt, so das es nach all den Jahren kein Eisvogel geschafft hat, eine geeignete Brutröhre darin zu Graben. Damit diese Steilwand für die Eisvögel überhaupt noch einen nutzen bringt, hatte die Ornis Diepholz dort künstliche Nisthilfen eingebaut. Foto: Cindy Eschner

Beschreibung zur Errichtung dieser künstlichen Brutwand

Eine sicherlich etwas aufwendigere Hilfestellung für den Eisvogel ist die Errichtung eines Eisvogel-Nistblocks. Das ist eine künstliche Steilwand mit einer oder mehreren integrierten künstlichen Brutröhren. Das Errichten solch künstlicher Nistplätze nicht so einfach wie die Hilfe für Spatz, Meise und Co.

Hierbei handelt es sich um eine mit Kalk verfestigte künstliche Steilwand. Der Block sollte 1 Meter tief, mindestens 2 Meter lang und 1,2 Meter hoch sein. Für mehr Festigkeit ist es zudem günstig, wenn sich der Block nach hinten erweitert. Vor dem Bau der Eisvogel-Nistwand müssen der humose Oberboden und der darunterliegende Mineralboden abgetragen werden. Danach wird eine Verschalung aus Pfählen und querliegenden Brettern angebracht.

Der Mineralboden wird nun mit dem Kalk vermischt, in die Verschalung gefüllt und durch Stampfen verdichtet. Wichtig ist, dass das Gemisch nicht zu stark aushärtet und grabfähig bleibt. Im oberen Drittel des Blocks wird nun eine künstliche Brutröhre eingelassen, bevor auch der Rest mit dem Kalk-Bodengemisch verfüllt wird. Der Röhreneingang sollte einige Zentimeter hinter der Steilwandfront liegen. Aus der Wand herausragende Röhren werden vom Eisvogel nicht angenommen.

Zuletzt wird der Block mit einer Dachpappe und einer Schicht aus Grasplatten vor Erosion geschützt. Die Bretterverschalung wird nach dem Abbinden des Kalk-Bodengemisches wieder entfernt.

Eine künstliche Eivogel-Nistwand sollte spätestens Anfang März fertiggestellt sein, damit die Eisvögel sie rechtzeitig zum Brutbeginn beziehen können.

 

Komfortable Wohnungen für den "fliegenden Edelstein"

Nisthilfen für den Eisvogel /„Ornis“ Diepholz greift Vogelwelt „unter die Flügel“

In einem Biotop an der Lohne unweit von Eggers Brügge in Diepholz betreut der Verein für Vogelzucht und –schutz „Ornis“ Diepholz eine Eisvogel-Brutwand. Für den „fliegenden Edelstein“ wurden dort neue künstliche Nisthilfen, also Eisvogelbrutröhren, geschaffen. Foto: Reinhold Dufner

Die Mitglieder von „Ornis“ Diepholz züchten und halten nicht nur exotische gefiederte Schönheiten, sondern greifen auch der heimischen Vogelwelt unter die Flügel. Dazu gehört auch der Eisvogel, der schon zwei Mal zum „Vogel des Jahres“ gekürt wurde. Foto: Eckhard Lietzow

Der Verein für Vogelzucht und –schutz „Ornis“ Diepholz bemüht sich nicht nur um den Fortbestand von exotischen Ziervögeln, die in ihrer Heimat vor allem in Australien, Neuseeland, Afrika, und Brasilien vom Aussterben bedroht sind, sondern entfaltet auch vor Ort ebenso bemerkens- wie lobenswerte Aktivitäten für die heimische Vogelwelt und greift ihr bei Brut und Aufzucht „unter die Flügel“; denn auch ihr Lebensraum wird immer mehr eingeschränkt.

In einem Biotop an der Lohne unweit von Eggers Brügge in Diepholz betreut Ornis eine Eisvogel-Brutwand. Leider ist das Errichten solch künstlicher Nistplätze nicht so einfach wie die Hilfe für Spatz, Meise und Co. Für den „fliegenden Edelstein“, schon zwei Mal „Vogel des Jahres“ 1973 und 2009, wurden zwei neue künstliche Nisthilfen, also Eisvogelbrutröhren, geschaffen. Um die „Bauarbeiten“ kümmerten sich zweiter Vorsitzender Jörg Köster, Wetschen und stellvertretender Kassenführer Walter Meier, Barnstorf.

Geduldige Beobachter erleben einzigartiges Schauspiel an der Lohne

„Einer der schönsten Vögel, die es bei uns gibt,“ sind sich die beiden Züchter von Ziervögeln einig. Zu Gesicht bekommt man den scheuen Alcedo atthis mit seinem tropisch leuchtenden Gefieder nur selten, die heimliche Lebensweise und die Seltenheit haben den Eisvogel berühmt gemacht. Nach einer französischen Sage kam er zu seiner Farbenpracht, weil Noah ihn mit dem Auftrag, nach Festland Ausschau zu halten, fliegen ließ. Wegen eines heftigen Sturms musste der Eisvogel so hoch fliegen, dass die Sonne unter ihm lag. Dabei nahm die Oberseite die Farbe des blauen Himmels an, die Unterseite färbte sich durch die Glut der Sonne rot.

Der Eisvogel wirkt ein wenig pummelig, ist jedoch so schnell, dass selbst Greifvögel für ihn kaum eine Gefahr darstellen. In Deutschland soll es nur noch 5000 bis 8000 Brutpaare geben. Das Leibgericht des Eisvogels sind kleine Fische. Der „kingfisher“, Königsfischer wie er im englischen Sprachraum genannt wird, stürzt sich senkrecht ins Wasser und schnellt keine zwei Sekunden später mit der Beute im Schnabel wieder heraus. Bei klarem Wasser beträgt die Trefferquote 100 Prozent. Wer Geduld mitbringt und sich ruhig verhält, kann dieses einzigartige Schauspiel an der Lohne erleben. Glück muss man aber schon haben.

Nachschub für den Müntepark. Die Aktivitäten von „Ornis Diepholz“ beschränken sich aber nicht nur auf das Stadtgebiet, sondern auch im nahen Umland von Diepholz.

Im gesamten Stadtgebiet hat der Verein verschiedenartige Nisthilfen unter anderem für Meisen, Stare, Rotschwänzchen, Kleiber, die erwähnten Eisvögel sowie Steinkäuze und Eulen, aber auch für Fledermäuse geschaffen, insgesamt knapp 80, von denen gut 60 bewohnt werden. Hinzu kommen 24 im Umkreis von Diepholz, hier waren 15 bewohnt. Allerdings waren auch Verluste zu beklagen. So stellten die Vogelliebhaber fest, dass neun Nisthilfen verschwunden oder beschädigt worden waren. Im Herbst werden alle Nistkästen gereinigt und desinfiziert.

Besonders erfreut ist „Ornis“ über die Kooperation im Vogelschutz mit dem Streuobstwiesen-Verein Heede. Gemeinsam sei man, so Vorsitzender Bernd Kruse, bemüht, durch Anbringen von Nisthilfen die Bestände der Tierarten auf der Streuobstwiese zu stützen und zu fördern, die aufgrund spezieller Anforderungen an den Nistplatz in einer veränderten, strukturärmeren Landschaft zurückgegangen seien. Hier seien auch spezielle Brutröhren für den Steinkauz, den Vogel des Jahres 1972, angebracht worden. „Hier hat der Steinkauz alles, was er braucht,“ stellten die Ornis-Mitglieder bei einem Rundgang über die Streuobstwiese fest.

Chronik für das 50-jährige Bestehen

Die Mitglieder des Vereins für Vogelschutz und -zucht „Ornis“ Diepholz haben ihre Tätigkeiten für die Brutsaison der heimischen Vogelwelt nahezu abgeschlossen. Die Hände in den Schoß legen - das können sie aber nicht: Die 50-jährige Vereinsmitgliedschaft in ihrem Dachverband, der Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht (AZ), steht vor der Tür. Die Vorbereitungen – dazu gehört auch die Herausgabe einer Chronik – sind angelaufen. Höhepunkt ist die Jubiläums-Schau am 23. und 24. September im Autohaus Rape in Diepholz. Dann zeigen die Vogelliebhaber ihre farbenfrohen gefiederten exotischen Schönheiten, die ein Außenstehender sonst nur ganz selten zu sehen bekommt.

 

Ornis Diepholz greift heimischer Vogelwelt unter die Flügel

Auch in diesem Jahr hat sich der Vogelverein „Ornis“ Diepholz aufgemacht, die heimische Vogelwelt bei der Brut und Aufzucht der Jungvögel unter die Flügel zu greifen. Bedingt durch die Dezimierung des natürlichen Lebensraumes fällt es den einheimischen Vögeln immer schwerer, erfolgreich zur Brut zu schreiten und so zur Bestanderhaltung beizutragen. Dem Verein für Vogelzucht und- schutz „Ornis“ Diepholz liegen nicht nur die eigenen Vögel am Herzen, sondern sie unterstützen auch Amsel, Drossel, Fink, Star und die vielen anderen einheimischen Vögel. Im gesamten Stadtgebiet, an Flüssen und Biotopen, befinden sich verschiedenartige Nisthilfen für Meisen, Stare, Rotschwänze, Kleiber und Eisvögel sowie Steinkäuze und Eulen, aber auch für Fledermäuse. Diese wurden jetzt in enger Kooperation mit der Diepholzer Stadtverwaltung von den Vogelfreunden kontrolliert und für die kommende Brut der Vögel vorbereitet. Hierzu galt es die Nester der vergangenen Brutsaison zu entfernen und gegebenenfalls gegen lästige Untermieter in den Nisthöhlen vorzugehen. Insgesamt befanden sich in diesem Jahr im Stadtgebiet 76 Bruthilfen, von denen 62 bewohnt waren. Hinzu kommen 24 im Umkreis von Diepholz, hier waren 15 bewohnt. Doch auch Verlust war zu bemerken. So stellten die Helfer fest, dass in Diepholz und Umgebung zusammengenommen 9 Nisthilfen verschwunden oder beschädigt waren. Alles in allem tauschten die Vogelfreunde 27 Kästen aus. Im Zuge dieser Reinigungsaktion wollte sich die „Ornis“ Diepholz auch einen Überblick darüber verschaffen, welche Nisthilfen durch welche Vogelarten belegt worden sind. Neben den verschiedenen Meisenarten wie Blau-, Kohl- und Tannenmeisen wurden die Nisthilfen auch von Baumläufern, Kleibern, Staren, Sperlingen und Bachstelzen zur erfolgreichen Aufzucht von Jungvögeln genutzt. Ab und zu konnten auch Fledermäuse als Bewohner ausgemacht werden.

Besonders freut sich die Ornis Diepholz über eine Kooperation im Vogelschutz, mit dem Streuobstwiesen-Verein Heede, auch deren Ziel ist es, durch Anbringen von Nisthilfen die Bestände derjenigen Tierarten auf der Streuobstwiese zu stützen und zu fördern, die aufgrund spezieller Anforderungen an den Nistplatz in einer veränderten, strukturärmeren Landschaft zurückgegangen sind. 

 

Steinkauzröhren für Streuobstwiese Heede

 

Hier hat der Steinkauz alles, was er braucht" konnten die Mitglieder der Ornis Diepholz beim Rundgang über die Heeder Streuobstwiese erfreut feststellen. Eine offene Landschaft, weit genug vom Wald entfernt, mit alten Obstbäumen, niedriges Gras, das ihm die Jagd erleichtert, Holzstapel als Unterschlupf, Reisighaufen, in denen sich Mäuse, Eidechsen, Blindschleichen, Würmer, Insekten und anderes Getier aufhält, das auf seinem Speiseplan steht und auch Stallungen, welche als Winterquartier dienen können, sind in der Nähe. Natürliche, nach althergebrachter und umweltverträglicher Art und Weise bewirtschaftete Streuobstwiesen, in denen bis zu 5.000 Pflanzen und Tiere, darunter viele ganz seltene oder sogar vom Aussterben bedrohte „Vogel- und Fledermausarten“, ihr Zuhause finden können, gibt es immer weniger. Die großflächigen Umwandlungen von Dauergrün in Acker- und Bauland und die damit einhergehenden Baumrodungen haben eine „Wohnungsnot" für den kleinen Eulenvogel zur Folge, Baumhöhlen in alten knorrigen Obstbäumen, die der Steinkauz so dringend als Quartier benötigt, werden Mangelware. Aber auch die Nutzungsaufgabe der Streuobstwiesen, die Intensivierung der Landwirtschaft mit zunehmenden Monokulturen und die damit verbundene Verringerung des Nahrungsangebotes, wie auch der Einsatz von chemischen Düngern und Schädlingsbekämpfungsmitteln haben die Lebensbedingungen für den Steinkauz zusätzlich verschlechtert.                                                                                             

Mit sogenannten „Steinkauzröhren" wie sie jetzt von den Vogelfreunden in der Sreuobstwiese an Bäumen angebracht worden sind, kann man dem Steinkauz ein Quartier bieten. Die künstlichen Nisthilfen sind hohlen Baumstämmen bzw. –ästen nachempfunden und werden gerne von den kauzigen kleinen Gesellen angenommen. 

 

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