Psittakose / Ornithose

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Psittakose/Ornithose: Was ist das ?

Psittakose, auch Ornithose genannt, ist eine Infektionskrankheit. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr zählt die Psittakose / Ornithose in Deutschland zu den Seuchen und ist deshalb hierzulande meldepflichtig. Tritt sie auf, muss dies dem zuständigen Veterinär- und oft auch dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Selbst beim geringsten Verdacht auf Psittakose ist der Vogelhalter gesetzlich dazu verpflichtet, beim Tierarzt oder beim zuständigen Veterinäramt Meldung zu erstatten, damit die entsprechenden Schritte zur Klärung des Verdachts eingeleitet werden können. Häufig wird im Falle einer Psittakoseinfektion eine Quarantäne auferlegt, um eine weitere Ansteckung zu vermeiden. Pro Jahr werden in Deutschland einige Fälle der Krankheit registriert.

Als verantwortungsbewusster Züchter und Halter von Papageien sollte man, vorbeugend, jährlich einmal seinen Vogel bzw. Vogelbestand auf Psittakose untersuchen lassen. Denn letztendlich kann Psittakose nur sicher diagnostiziert werden, wenn der Tierarzt im Labor eine frische Kotprobe untersucht hat. Man sollte sich immer vor Augen führen, dass durch das Einschleppen von Psittakose –Erregern innerhalb kürzester Zeit der gesamte Vogelbestand erkranken und verenden kann. Auch für den Menschen stellt diese Erkrankung eine ernste, sogar tödliche Gefahr dar.
Die Psittakose ist eine durch den Erreger Chlamydophila psittaci, ein Bakterium der Familie Chlamydiaceae, verursachte Erkrankung. Sie tritt sowohl bei Vögeln als auch beim Menschen auf. Auf Grund der Übertragbarkeit vom Tier auf den Menschen gehört sie zu den Zoonosen.
Die Psittakose verbreitet sich durch chlamidienhaltigen Staub von Federn oder getrockneten Kot von kranken Vögeln. Die erkrankten Tiere scheiden den Erreger auch mit dem Nasensekret und dem Speichel aus, Tauben durch die Kropfmilch. Bei manchen Vogelarten konnte man sogar nachweisen, dass die Krankheit vom Weibchen auf das ungelegte Ei übertragen wurde.


Das Krankheitsbild der Psittakose beim Vogel                                                                                           Die unspezifischen Symptome führen häufig zu Fehldiagnosen, wenn nicht sofort auf Psittakose untersucht wird. Bei infizierten Vögeln dauert es mehrere Tage, bevor Anzeichen für die Erkrankung bemerkbar sind. Diese Inkubationszeit dauert manchmal an die 42 Tage. Bei Wellensittichen hat man festgestellt, das sie manchmal bis zu 7 Jahren mit den Chlamydien leben, ohne dass Anzeichen bemerkbar sind.
Papageien können Bakterienträger sein und andere anstecken, ohne im Moment selbst zu erkranken.
Erst bei Stresssituationen, z.B. andere Erkrankungen, Aufregung, Umsiedlung oder Partnerverlust kann diese Krankheit ausbrechen. Bei Jungvögeln sind schneller erste Anzeichen zu erkennen.
Häufig erkennt man Psittakose am schleimigen oder eiterigen Nasenausfluss, Fressunlust, Atemnot mit Schweratmigkeit, dem Zukneifen eines Auges, hellgrünem oder wässrigem Kot, gelben Uraten (Harnsäure). Außerdem zeigen erkrankte Tiere sich apathisch, schlafen ständig und sitzen aufgeplustert herum. Aber diese Symptome zeigen sich auch bei anderen Erkrankungen, daher sollte man, um sicherzugehen, vom erkrankten Tier frische Kotproben einsammeln und an ein staatliches Untersuchungsamt einschicken. Sollte Psittakose festgestellt werden, wird der Amtstierarzt die sofortige Behandlung einleiten, denn die meisten Tiere versterben innerhalb von 14 Tagen nach Ausbruch der Erkrankung.

Verlauf der Psittakose beim Menschen                                                                                              Infizierte Menschen erkranken etwa ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung, die Verlaufsformen der Krankheit sind unterschiedlich. Im günstigsten Fall verläuft die Psittakose wie eine leichte bis mittelschwere Grippe, mit Glieder- und Kopfschmerzen, hohem Fieber und Husten. Bei schwereren Fällen kann es zu einer Verlangsamung der Herztätigkeit und zu einer Vergrößerung der Milz oder einer Lungenentzündung kommen. Selten sogar noch zusätzlich zu einer Hepatitis, schwerer Atemnot, einer Hirnhautentzündung sowie zu einem plötzlichen Herztod. Sind Menschen mit Psittakose infiziert, gehen die ersten Schmerzen erst nach ca. einem Monat wieder zurück. Völlig ausgeheilt ist die Krankheit erst nach mehreren Monaten, manchmal auch nie. Bei Kleinkindern, immunschwachen oder alten Menschen kann sie sogar bis zum Tod führen. Eine Behandlung erfolgt mit Antibiotika.



 

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