Fettleibigkeit

 

Adipositas - Fettleibigkeit bei Papageien,Sittichen und anderen Ziervögeln

Die Adipositas oder Fettleibigkeit ist leider eine häufig zu beobachtende Störung bei Sittichen und Papageien. Sie wird durch eine andauernde, zu fette Nahrung ausgelöst. Nicht nur Heim- und Wohnungsvögel sind davon betroffen, sondern mit regelmäßiger Häufigkeit leiden auch Papageien und Sittiche von (erfahrenen) Züchtern an Fettleibigkeit. Bei den üblichen Heimvögeln sind vor allem Wellensittiche sehr anfällig für Adipositas und entwickeln daraus resultierend oftmals die sog. Lipome (gutartige Tumore). Übergewicht ist des Weiteren Ausgangspunkt für eine Reihe von schwerwiegenden Erkrankungen. So können vor allem die Leber, aber auch andere Organe durch Verfettung schweren Schaden nehmen und bei den betroffenen Vögeln irreparable Folgeschäden verursachen. Aber auch Unfruchtbarkeit oder Federrupfen können in Folge von Adipositas auftreten. Unbefruchtete Gelege sind in vielen Fällen auf zu fette Zuchttiere zurückzuführen.

Neben der offensichtlichen Zuname an Leibesfülle, welche oftmals erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium erkannt wird, sind bereits in einem früher Auffälligkeiten, wie Bewegungsunlust und Schweratmigkeit nach kurzen Anstrengungen (z.B.fliegen), zu erkennen. In einem späteren Stadium sitzen die Vögel oft breitbeiniger auf der Sitzstange als dies üblicherweise der Fall ist. Zu fette Vögel haben außerdem die Angewohnheit das Fliegen vollständig einzustellen und man kann diese Tiere nur noch kletternd in den Käfigen und Volieren beobachten.

Um die sichere Diagnose "Adipositas" stellen zu können, ist es notwendig die verdächtigen Vögel genau zu untersuchen und durchzutasten. Eine visuelle Untersuchung alleine ist nicht ausreichend. Beim Abtasten der Vögel sollte vor allem das Brustbein, die Flanken- und die Kloakengegend genauer untersucht werden. Die einzelnen Papageienarten unterscheiden sich zum Teil deutlich im Erscheinungsbild der Fettleibigkeit. Lories beispielsweise zeigen nur selten Fettdepots auf der Brustmuskulatur, wohingegen die Flankenbereiche dieser Arten von dicken Fettpolstern umgeben sind. Gewichtskontrollen, verbunden mit dem Wissen über das Normalgewicht der entsprechenden Art, sind ebenfalls für eine Diagnosestellung unverzichtbar. Allerdings sind hierbei auch auf natürliche Schwankungen innerhalb einer Art zu achten und leider sind für viele Arten Angaben über Normalgewichte nur sehr schwer zu erhalten.

Adipöse Sittiche und Papageien müssen auf Diät gesetzt werden. Hierzu ist ein ausgewogener Ernährungplan, am besten in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Tierarzt, zu erstellen. Außerdem sollte den Tieren ein Höchstmass an Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Lipome müssen ggf. chirurgisch entfernt werden. Diese Entscheidung ist abhängig vom Sitz und der Größe der Lipome. Das Entfernen von Lipomen ist nicht ungefährlich, das diese gewöhnlicherweise sehr stark bluten. Vom Tierarzt müssen daher spezielle Vorsorgemaßnahmen für eine sichere Operation getroffen werden.

Eine ausgewogene, den Bedürfnissen der jeweiligen Art angepasste Ernährung und tiergerechte Haltungsbedingungen mit genügend Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sind die besten Vorraussetzungen um Adipositas zu vermeiden und den Papageien ein langes Leben zu ermöglichen.

 

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